August 2004
        von Maria Wigo       

Die Schaukel !

           
Wenn ich einmal ne Schaukel find,
Ich kann mich nicht mehr halten,
S`war immer so ich war noch Kind,
Mich richtig kann entfalten !

           
Schnell sitz ich auf der Schaukel Holz,
Sie trägt mich sanft empor,
Ich kann’s noch und bin richtig stolz,
Mit Schwung, ich bin ein Thor !

           
So schau ich hoch und siehe da,
Ganz hoch am Himmelsband,
Seh ich vertraut ein Schwalbenpaar,
Flirrend, leicht und galant!

           
Die Schaukel sie sich höher schwingt,
Höher und fast ganz nah,
Da mich die Ferne noch bezwingt,
Macht sich das Pärchen rar!

            
Doch fast ich hätte sie berührt,
Die Flügelspitz in meiner Hand,
Ich flög’ mit Ihnen ungeniert,
Mit Schaukel durch das ganze Land!

            
Es weht das Haar, ganz heiß der Kopf,
Mit aller Kraft hol ich mir Schwung,
Dem Himmel nah, mir fliegt der Zopf,
Kein Traum, nicht die Erinnerung!

              
Geschieht dies hier in Frühlingsluft,
Das Seil knarrt an der Schaukel Band,
Des Frühlings Pracht, der süsse Duft,
Hoch flieg ich und seh übers Land!

              
Berühr den Himmel fast und schon,
Spür kühlen Wind, den leisen,
Auf große Mühe folgt der Lohn,
Zwei Schwalben mich umkreisen!

              
Doch das Spiel nimmt eine Wende,
Sie schwirr`n um meinen Kopf herum,
Jagen, streifen meine Hände,
Die Schaukel hat nun viel zu tun!

               
Erhitzt, erschöpft und derangiert,
Die Schwalben kehr`n zur Luft zurück,
Verlass ich was den Platz hier ziert,
Laut lachend fühle ich das Glück!

   Ich wünschte mir wir wären vier,
Zwei Schwalben, Du und ich,
Wärst Zeuge dieser Szene hier,
Bestimmt liebtest du mich!

               
Freund, ach willst du mich erringen,
Pelz und Gold erreicht mich kaum,
Keinen Reichtum musst erzwingen,
                Musst mir nur ne Schaukel bau`n !             
 

 

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